Kreative Traumatherapie

Aufrichten in Würde
 (Gabriele Frick-Baer)

Viele traumatisierte Menschenmachen machen die Erfahrung, dass Ihnen nicht geglaubt, das Trauma bagatellisiert und ihnen eine Mitschuld gegeben wird. Sie fühlen sich auch in der Zeit danach allein gelassen. Das ist entwürdigend. Kreative Traumatherapie nimmt die Wunden, die Traumatisierungen „wahr“ und ernst. Diese Würdigung ist heilsam und ermöglicht das Aufrichten aus der Erniedrigung.  

Was ist Kreative Traumatherapie?

Kreative Traumatherapie basiert auf den Modellen und Methoden der Kreativen Leibtherapie. Dieses therapeutische Verfahren wird der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie zugeordnet. Das Wort „Leib“ enthält den indogermanischen Wortstamm „lib“ und bedeutet „Leben, Erleben, der erlebende Mensch“. Kreative Leibtherapie und auch Kreative Traumatherapie arbeiten mit dem ganzen Menschen: seinen Gefühlswelten, seinem geistigen Erleben (Verstand, Denken, Selbstkonzept), seinem Körpererleben und seinem sozialen Erleben.

Was Hilft?

Beziehung
Traumatisierungen sind häufig, gerade wenn sie durch (sexuelle) Gewalt verursacht wurden, Beziehungstaten. Durch das Erlebte wird das Vertrauen in andere Menschen zutiefst erschüttert. Misstrauen schützt zunächst sinnvoll vor erneuten Verletzungen. Damit traumatisierte Menschen wieder Mut fassen mit anderen Menschen in befriedigende Beziehung zu gehen, sehen Kreative Traumatherapeut/innen in einer wertschätzenden und Vertrauen aufbauenden Beziehungsarbeit einen Grundbaustein ihrer Arbeit.  
Kreativität
Um das traumatische Erlaben zu beschreiben, fehlen den Menschen oft die Worte. Stattdessen kann gemalt, musiziert, in Bewegung gebracht werden – zunächst ohne Worte. Die kreative Gestaltung selbst aber wird besprechbar und ist somit ein Schritt der Veränderung.
Klient/innenkompetenz
Eine entscheidende Absicht des therapeutischen Prozesses ist es, Kompetenzen und Ressourcen des traumatisierten Menschen zu suchen und wiederzuentdecken. Es geht um Stärkung des Selbstbewusstseins, der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Traumatisierte Menschen erfahren, dass sie in der Vergangenheit zwar Opfer waren, aber heute wirksam sein können.


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